Kronleuchter

Über dem Mittelgang befinden sich zwei Kronleuchter: Mit ihren fördern die Stiftenden das Lob Gottes - und rufen sich in Erinnerung. 

Zwölf Kerzen erstrahlen vom ersten Leuchter: Diese Zahl erinnert an die Vollzahl der Stämme Israels. Die Inschrift lautet:

LUKES PREIS SIND FORERET DER KERCHEN EINE KRONE MIT SINEN ARVEN THOR EVIGEN GEDECHTNISSE ANNO 1616 THO OLESLO

Auch der dem Altarraum nächste Leuchter trägt eine plattdeutsche Umschrift:

ANNO 1634 HEFT DER ERBAHR DANIEL FISCHER BÖRGER IN LÜBECK DIESEN KRONEN VOREEHRET THO GOTTES EHREN MIT EWIGER RENTTE THO UNDERHOLDUNG DER LICHT

Die Stiftung des Ehrbareren Lübecker Bürgers Daniel Fischer trägt acht Kerzen, die zur Ehre Gottes ohne zeitliche Beschränkung leuchten sollen. - Ist die Anzahl der Arme bewußt gewählt als Hinweis auf das Gebot (Gn17,12), Knaben am achten Tag zu beschneiden, und sie damit zeichenhaft zum Volk Gottes zuzuordnen? Immerhin wurde in Anlehnung daran bis ins 20. Jahrundert empfohlen, die Taufe von Kindern innerhalb von acht Wochen vorzunehmen. Oder sind sie Hinweis auf doppeltes Glück? 

Jedenfalls entzünden unsere Küsternden die Kerzen zu jedem Sonntags- und Festgottesdienst, so dass die Gottesdienstbesuchenden in ihrem Licht Gott loben können.

Text und Audio: Martin Pommerening